Volt, Ampere & Watt: Was versteht man darunter?

Volt, Ampere und Watt sind die Grundeinheiten der elektrischen Energie, die eine direkte Auswirkung auf das Auslösen von Sicherungen haben können. Viele haben bereits erlebt, dass plötzlich alle Geräte ausgehen, wenn eine Sicherung ausgelöst wird. Das Phänomen der raus fliegenden Sicherung ist ein Schutzmechanismus Ihrer Elektroinstallation, der Überspannung vorbeugt. Denn ein normaler Haushaltsstromanschluss ist nur bis zu einer Stromstärke von 16 Ampere abgesichert – das entspricht einer maximalen Leistung von 3520 Watt.  In diesem Ratsgeberbeitrag wollen wir uns die Stromeinheiten deswegen einmal näher ansehen und erfahren, wie sie berechnet werden.

Inhaltsverzeichnis

Die Einheiten im Einzelnen

Was passiert überhaupt genau, wenn eine Sicherung rausfliegt und was bedeuten die Einheiten eigentlich im Einzelnen? Dazu lernen wir Volt, Ampere & Watt erst einmal Einheit für Einheit kennen und sehen, wie sie zusammengehören:

  • Watt: Eine Einheit, welche die elektrische Leistung angibt und misst. Watt stellt dar, wie viel Strom erzeugt und verbraucht wird. Beispiel: Eine 100W Glühbirne verbraucht 1 W, bzw. 1 Joule pro Sekunde. Weiteres Beispiel: Ein Föhn, der je nach Modellausführung 1.000 bis 2.000 Watt verbraucht, würde es nach einer Stunde Dauernutzung auf 1 bis 2 Kilowattstunden bringen.
  • Ampere: Ampere hingegen ist die Einheit, mit der elektrischer Strom gemessen wird. Wie auch Watt in Joule pro Sekunden, misst man Ampere als 1 Coulomb pro Sekunde, wobei Coulomb die elektrische Ladung ist, bzw. die Menge der Elektronen, die einen gewissen Punkt innerhalb einer gewissen Zeit passieren.
  • Volt: Die Einheit Volt misst elektromotorische Kraft, wobei hier Spannung und Neigung eines Systems direkt miteinander in Korrelation stehen und das Fließen des Stroms erst ermöglichen.
Volt-Ampere-Watt

 Weitere Einheiten wie etwa Ohm oder Farad und Siemens finden Sie übrigens in unserer Stromeinheiten Übersicht.

Wie gehören Volt, Ampere und Watt zueinander?

Alle drei Einheiten – Volt, Ampere & Watt – können direkt miteinander in Verbindung gebracht und auch umgerechnet werden: Teilen Sie den Stromverbrauch durch die Spannung, erhalten Sie die Stromstärke, also Watt / Volt = Ampere. Auf diese Weise berechnen Elektriker – und jetzt auch Sie, nachdem Sie dies gelesen haben – die elektrische Stromstärke eines Systems unter Berücksichtigung einer bestimmten Spannung und eines bewussten Stromverbrauchs.

Wenn Sie den reinen Verbrauch Ihrer Geräte und die zu zahlenden Stromkosten berechnen wollen, reicht die reine Watt-Angabe und Nutzungsdauer aus.

Beispiele für Umrechnungen

Beispiel Staubsauger:

Ein Staubsauger verbraucht 2.000 Watt bzw. 2 kWh. Die gesamte Nutzungsdauer soll eine halbe Stunde, also 0,5 h betragen.


2 kW x 0,5 h = 1 kWh
Wenn der Strompreis bei 29 Cent pro Kilowattstunde liegt, sind das Kosten in Höhe von 29 Cent für 30 Minuten Staubsaugen.

Leider ist es nicht immer so einfach. Bei Akkus ist die Kapazität häufig auch in Ah (Amperstunden) oder mAh (Milliamperestunden) angegeben, weshalb erst von Ampere in Watt umgerechnet werden muss.

Beispiel Handy:

Ein Handy Akku hat 700mAh und 3,7V.

Die Umrechnungsformel von Milliamperestunden (mAh) in Wattstunden (Wh) lautet:

(mAh * V) / 1000 = Wh
(700 * 3,7) / 1000 = 2,59Wh

Der Akku hat also eine Leistung von 2,59 Watt.

Möchte man das ganze Umdrehen und statt Ampere in Watt lieber Watt in Ampere berechnen, muss die Formel entsprechend angepasst werden.

Die Umrechnungsformel von Wattstunden (Wh) in Milliamperestunden (mAh) lautet dann folgendermaßen:

(Wh / V) * 1000 = mAh
(2,59 / 3,7) * 1000 = 700mAh

Eselsbrücke für Volt, Ampere und Watt Umrechnung

Ein hilfreicher Trick zur Berechnung von Watt, Volt oder Ampere ist das Zeichnen eines Dreiecks mit der Spitze nach oben und das Eintragen der Einheiten in jede Ecke. Das Symbol für Watt, "W", wird in die obere Ecke eingetragen, Volt, "V", in die linke Ecke und Ampere, "A", in die rechte Ecke. Um jetzt den Wert einer bestimmten Einheit zu berechnen, halten Sie diesen Wert am besten mit der Hand zu (oder schenken ihm keine Aufmerksamkeit) und betrachten stattdessen die anderen beiden Werte. Wenn die Einheiten nebeneinander liegen, multiplizieren Sie sie einfach miteinander. Wenn sie jedoch übereinander liegen, teilen Sie den oberen Wert durch den unteren Wert. So ergibt beispielsweise W / V = A. Diese Methode ist einfach und schnell zu merken, sodass Sie immer in der Lage sind, Watt, Volt oder Ampere umzurechnen.

Wie hoch ist die Spannung im Haushalt?

In den meisten deutschen Haushalten hat ein Stromsystem normalerweise eine Spannung von 230 V und 16 Ampere, das ist auch in vielen asiatischen Ländern so, während in den USA 120 V vorherrschend sind. Die Voltzahl teilen Sie durch die Wattzahl. Ist diese schlussendlich höher, also die Amperezahl, die Sie in einem Stromkreis erreichen dürfen, wird die Sicherung herausfliegen. Wenn hier ein Gerät eine bestimmte Watt-Zahl überschreitet, muss eine Sicherung eingebaut sein (etwa ein Drehstromanschluss). Bei einem Herd zum Beispiel mit einer Nennleistung von 4.000 W können nicht alle vier Herdplatten ohne eine entsprechende Sicherung auf voller Leistung eingeschaltet werden, da sonst die hierzulande üblichen 16 Ampere überschritten würden.

Beachten Sie dabei auch die Gesamtzahl der eingeschalteten Geräte. Wenn Sie gleichzeitig zu viele Geräte an einen Stromkreis anschließen, die die Ampere-Zahl überschreiten, fliegt die Sicherung ebenfalls raus. Das kann zum Beispiel beim Betrieb zweier Föhne passieren, wenn gleichzeitig auch noch ein netzbetriebenes Badradio läuft. Anderes Beispiel, bei denen ebenfalls oft die Sicherung rausfliegt, ist, wenn gleichzeitig Ofen, Wasserkocher und Mikrowelle eingeschaltet sind. Auch sie können zusammen einfach zu viel für den normalen Haushaltsstromanschluss sein.

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Serienschaltung durch den Elektriker installieren

Wie wir generell bei der Elektroinstallation empfehlen, sollten Sie auch Ihre Serienschaltung durch einen Elektriker installieren lassen. Elektroinstallation muss fehlerfrei und vor allem sicher funktionieren. Bedenken Sie: Sofern Sie die Elektroinstallation selber durchführen und Ihnen dabei Fehler unterlaufen, können direkte Gefahren oder auch verzögerte Gefahren bestehen. Nur ausgebildete Elektriker sind qualifiziert und überhaupt befugt, an der Elektroinstallation zu arbeiten, das gilt auch für den Einbau von Lichtschaltern mit Serienschaltung.

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