Stromverbrauch senken: kleine Veränderungen, große Wirkung
Entdecken Sie, wie Sie nicht nur durch die Wahl der richtigen Geräte, sondern auch durch bewusstes Verhalten Ihren Energieverbrauch senken können
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Solche Besonderheiten sind nicht die Regel, aber es gibt sie. Durchschnittlich kostet eine Kilowattstunde (kWh) Strom in Deutschland derzeit 30,70 Cent/kWh (stand 2023) für Neukunden. Das heißt, es kostet Sie 30,70 Cent, ein Gerät mit einer Leistung von 1.000 W eine Stunde lang laufen zu lassen. Der übliche deutsche Haushalt verbraucht ca. 3.5000 kWh jährlich, was Stromkosten in Höhe von knapp über 1.000 € bedeutet. Besonders im Privathaushalt fragen sich viele Menschen immer wieder, wie sie Strom sparen und so die Haushaltsbilanz aufbessern können. Das Wissen über die Stromkosten und wie hoch sie beim Betrieb von verschiedenen elektronischen Geräten sein können, ist dabei schon eine Menge wert.
Laut einer Strompreisanalyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. setzt sich der Preis für Strom aus verschiedenen Komponenten zusammen (Stand 2023): 26 % der Gesamtkosten entfallen auf Steuern, Abgaben und Umlagen wie etwa Mehrwertsteuer, KWKG-Umlage etc., während 20 % für gesetzlich regulierte Netzentgelte inkl. Messung und den Messstellenbetrieb aufgewendet werden. Die restlichen 54 % decken die Kosten für Service, Vertrieb und Stromerzeugung ab.
Im Folgenden werden die einzelnen Komponenten im Detail erklärt:
Die EEG-Umlage, auch Ökostromumlage, wurde zum 01.07.2022 abgeschafft. Sie diente früher dazu, alternative Energien wie Solarenergie oder Windenergie zu fördern. Der Endkunde wurde damit in die Finanzierung mit einbezogen und zahlte bis dato 3,72 Cent pro Kilowattstunde obendrauf. Der Wegfall dieser Umlage macht sich bei den Strompreisen bemerkbar, da die Stromanbieter diesen Herabsenkung des Strompreises an den Endkunden weitergeben müssen.
Das gilt auch für das Wissen um mögliche Haupt- und Nebentarife. Einige Energielieferanten teilen ihre Tarife entsprechend auf, wobei der Nebentarif günstiger ist als der Haupttarif. Während zum Haupttarif mit den normalen Strompreisen abgerechnet wird, kann es dagegen im Nebentarif, bzw. zu den hier angegebenen Zeiten sein, dass Sie tatsächlich effektiv Stromkosten sparen können.
Doch was ist ein Nebentarif oder besser gefragt: Wann gilt der Nebentarif? Wenn Sie auf diese Weise Strom sparen wollen, müssen Sie zunächst einmal herausfinden, ob in Ihrem Stromversorgungsvertrag entsprechende Tarif-Unterschiede verankert sind, das ist nämlich längst nicht bei jedem Stromanbieter so. Falls ja, können Sie hier auch die Antwort auf die oben gestellte Frage finden: Oft ist der Nebentarif in Zeiten zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens gültig und wird deswegen auch Nachttarif genannt. Der Tagestarif ist dagegen der „Standard“-Tarif.
Der Nachttarif kann Ihnen ganz einfach und effektiv dabei helfen, Strom zu sparen. Der Zweitarif aus Haupt- und Nebentarif bietet Ihnen sozusagen an, durch ein günstigeres Stromangebot über Nacht Ihre Geräte günstiger zu nutzen. Die Kilowattstunde ist dann nicht mehr ganz so teuer, wie wenn Sie sie tagsüber verbrauchen. Das liegt übrigens daran, dass tagsüber viel mehr Strom verbraucht wird. Wenn nachts die meisten Menschen schlafen und der Nebentarif gültig ist, können Nachtaktive also Stromkosten sparen.
Falls Sie zu diesen Nachtaktiven gehören, ist die Regelung mit Haupt- und Nebentarif für Sie ein klarer Vorteil und ein guter Weg zu geringeren Stromkosten. Wenn Sie es zeitlich einrichten können, bleiben Sie länger auf, um dann später Ihre elektronischen Geräte zu nutzen. Grundvoraussetzung zum Stromsparen durch Zweitarif ist allerdings, dass Ihr Stromanbieter dies auch anbietet. Die meisten Stromanbieter tun das nämlich mittlerweile nicht mehr, weswegen Sie auf der Suche nach dem richtigen Stromtarif etwas Geduld haben müssen.
Falls Sie über eine PV-Anlage verfügen, können Batteriespeicher eine Alternative darstellen. Während der Strom tagsüber mithilfe einer Solaranlage gesammelt und direkt genutzt wird, speichert die Batterie genug Strom für den Abend. Dies ermöglicht Ihnen, den selbst erzeugten Solarstrom auch außerhalb der Sonnenstunden effizient zu nutzen und Ihren Eigenverbrauch zu erhöhen.
Dabei sollte Sie jedoch die Kosten für den Stromspeicher abwägen. Die Anschaffung eines Batteriespeichers bedeutet zunächst eine zusätzliche Investition. Die Kosten amortisieren sich allerdings im Laufe der Zeit. Nach einigen Jahren können Sie von den Einsparungen bei den Stromkosten profitieren und eine gewisse Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz erreichen. Unter Umständen können Sie die anfänglichen Kosten mithilfe von Stromspeicher Fördermitteln sogar abfedern.
Eine weitere Kombinationsmöglichkeit besteht aus Solaranlage und Kleinwindkraftanlage. Letzteres kann auch nachts Strom liefern und funktioniert auch gut an sonnenarmen Tagen.
Ein plötzlicher Anstieg der Stromkosten muss nicht immer aufgrund einer häufigeren Nutzung von Strom erfolgen. Hin und wieder können auch die folgenden Gründe infrage kommen:
Aber auch dann, wenn die Preiserhöhung wirksam ist, sollten Sie darüber nachdenken, Ihr Sonderkündigungsrecht zu nutzen. Es gibt viele Anbieter, die Neukunden mit günstigen Stromtarifen locken. Doch aufgepasst: Der günstigste Strom ist nicht immer der beste Strom. Billigstrom-Anbieter setzen auf günstige Börsenkurse, um Strom billig einzukaufen. Nicht wenige Stromdiscounter sind mit diesem riskanten Geschäftsmodell bereits Insolvenz gegangen. Ein zuverlässiger Stromanbieter mit einer größeren Auswahl an Tarifen ist daher in vielen Fällen vorzuziehen.
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