Elektrische Leiter: Arten & Farben in der Übersicht

Elektrische Leiter sorgen dafür, dass der Strom schnell und zuverlässig dorthin weitergeleitet wird, wo sie der Elektriker hinverlegt hat. Im Haushalt sind das neben den Steckdosen eben auch Lampenanschlüsse, Lichtschalter oder der Starkstromanschluss für den Ofen. Unser 11880.com-Elektriker-Ratgeber stellt Ihnen elektrische Leiter vor, sagt Ihnen, welche es im Privathaushalt gibt und welche Farben dafür eingesetzt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was sind elektrische Leiter?

Wie erwähnt, leiten elektrische Leiter Strom an die Stellen weiter, wo wir ihn benötigen. Dort angekommen, geben die elektrischen Leiter den Strom zum Beispiel an die Verbraucher weiter, also etwa an die Kaffeemaschine oder den Föhn. Speziell in diesem Zusammenhang werden die elektrischen Leiter der sogenannten ersten Klasse verwendet. Dabei handelt es sich um Leiter metallischer Natur, in denen Elektronen nahezu frei beweglich und damit gut „leitbar“ sind.

Diese Leitfähigkeit ist bei Metallen gegeben und bei Silber am höchsten – dies hat aber auch einen sehr hohen Preis. Da Kupfer ebenfalls sehr gut leitet und wesentlich günstiger ist, wird dieses Metall am häufigsten als elektrischer Leiter für den Haushalt benutzt.

Elektrische-Leiter

Dem gegenüber stehen die Nichtleiter, auch Isolatoren genannt. Darunter versteht man Materialien, die den elektrischen Strom nicht gut leiten können. Im Gegensatz zu Leitern weisen Nichtleiter hohe elektrische Widerstände auf. Nichtleiter spielen eine wichtige Rolle in der Elektrotechnik und im täglichen Leben, da sie als Isolatoren in Kabeln, Steckern, elektronischen Geräten und anderen Anwendungen verwendet werden. Typische Beispiele für Nichtleiter sind Kunststoffe, Glas und Keramik.

Leiter & Nichtleiter Übersicht

LeiterNichtleiter (Isolatoren)
SilberKeramik
KupferGlas
AluminiumGummi
EisenPlastik
GoldHolz
MessingBernstein

Metalle als elektrische Leiter

Durch ihre physikalischen Eigenschaften eignen sich Metalle besonders gut als elektrische Leiter. Das gilt neben Silber oder Kupfer auch für Gold, Aluminium, Zinn oder Blei. Zinn wird zum Beispiel bei gedruckten Schaltungen genutzt, während Gold sich am besten als Verbindungsleiter eignet. Doch welche physikalischen Eigenschaften machen Kupfer oder Gold zu einem guten Leiter für elektrischen Strom? Während Plastik oder Porzellan als Isolator oder Nichtleiter geeignet sind?

Die Grundlage für die Leitfähigkeit ist die Kristallgitterstruktur in Metallen, die die Elektronen nur schwach binden. Die Folge ist eine nahezu vollständige Bewegungsfreiheit für jene Elektronen, was wiederum gleichbedeutend mit hoher Leitfähigkeit ist. Sonderformen elektrischer Leiter stellen Halbleiter und Supraleiter dar, wobei hier die Temperaturen des Leiters eine zentrale Rolle spielen.

Ein sehr guter elektronischer Leiter ist Kupfer. Bei einem Kupferatom ist ein Elektron der 29 Elektronen beweglich. Alle anderen 28 Elektronen sind fest. Dieses bewegliche Elektron kann den Platz tauschen mit anderen freien Elektronen, während es andere Kupferatome umkreist. Diese beweglichen Elektronen machen Kupfer zu einem so guten Stromleiter.

Kupfer-leitet-Strom

Elektrische Leiter und Isolatoren erkennen

Doch irgendwo oder irgendwann muss der Stromfluss auch einmal gestoppt oder unterbrochen werden. Dies geschieht durch elektrische Leiter und Isolatoren. Wie auch bei Leitern anderer Natur – also etwa Wasser, Gasen oder Säuren –, gibt es auch bei den metallischen elektrischen Leitern Isolatoren, also Stoffe, die Strom kaum oder gar nicht leiten und somit den Stromfluss unterbrechen. Ein Isolator verhindert also den Stromfluss zwischen zwei elektrischen Leitern. Dies sind im Kontext metallischer elektrischer Leiter vor allem Glas, Porzellan und Keramik. Isolatoren – oder auch „Nicht-Leiter“ – sind dringend notwendig, nicht nur um den Stromfluss zu regulieren, sondern auch aus Sicherheitsgründen.

Sie kennen diese Isolierungen sicherlich in Form der farbigen Kabel, die aus den Wänden und Decken in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus herausragen. Diese Kabelfarben dienen einerseits der Isolierung der elektrischen Leiter und damit der Sicherheit vor Stromschlägen bei Berührung. Andererseits werden die elektrischen Leiter dadurch gegeneinander geschützt, um so Kurzschlüsse zu vermeiden und die Kabelfarben stehen auch für unterschiedliche Typen von elektrischen Leitern.

Welche Farbe haben elektrische Leiter?

Das am häufigsten eingesetzte Kabel bei der Elektroinstallation ist das dreiadrige NYM-J 3×1,5mm², welchen wir auch in unserem Beitrag zu Kabelbezeichnungen näher vorstellen. Das Kabel kann u.a. zum Anschluss für Steckdosen und Lampen verwendet werden. Es besteht aus den folgenden drei Adern:

KabelfarbeBezeichnungAufgabe
schwarzes-KabelAußenleiter
(L)
Steht unter Spannung, versorgt Verbraucher mit Strom.
gruen-gelbes-KabelSchutzleiter
(PE)

Leitet Berührungsspannung an leitfähigen Metallgehäusen zur Erde, um vor Stromschlägen zu schützen.

N-Leiter-BlauNeutralleiter
(N)
Der Strom fließt an diesem Kabel zurück zur Stromquelle.
Bei vielen Altbauten kann es sein, dass die Farben der elektrischen Leiter sich von den oben gezeigten Elektroleitungen unterscheiden. Bis 1965 war der Neutralleiter grau und der Schutzleiter war rot.

Eigenschaften eines elektrischen Leiters

Die Kombination aus elektrischen Leitern und Isolatoren ist vor allem bei elektronischen Bauelementen eine wichtige Kombination, die sowohl die Funktion als auch die Sicherheit stark beeinflusst. Elektrische Leiter und deren Funktion sind dabei abhängig von drei besonderen Eigenschaften; dem Stoff, aus dem der Leiter besteht, seiner Länge und der Querschnittsfläche, z. B. der Dicke des Stromkabels.

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Vorsicht: Unfreiwillige elektrische Leiter

Doch Strom wird nicht nur gezielt in Kraftwerken produziert und durch elektrische Leiter sicher dorthin geführt, wo wir ihn haben wollen. Strom kann zum Beispiel auch durch Blitze entstehen und er kann auch dort geleitet werden, wo Sie ihn vielleicht nicht direkt vermuten würden. So können auch feuchtes Holz, Leitungswasser, Bleistift- und Kugelschreiberminen elektrische Leiter sein, und auch der Mensch selbst kann ein elektrischer Leiter sein. Da Blitze auch gerne in Hauser einschlagen und Schäden verursachen, sollte man deshalb über einen Blitzableiter nachdenken, welche von erfahrenen Elektrikern auf dem Dach installiert werden.

Elektrische Leiter im Altbau

Die Elektroinstallation sollte nach spätestens 40 Jahren von Grund auf erneuert werden. Zu groß sind die Gefahren, wie zum Beispiel ein Kabelbrand, der durch veraltete Elektrokabel entstehen kann.

In einem Altbau sind die Farben der Elektrokabel nicht unbedingt, wie es die VDE-Normen vorschreiben. Vor Arbeitsbeginn sollten Sie deswegen die Leiter mit einem Messgerät wie dem Spannungsprüfer überprüfen. Bis 1965 war die Neutralleiter grau gefärbt. In dieser Zeit wurde die Neutralleiter auch Nullleiter genannt und (PEN) abgekürzt. Die grüngelbe Schutzleiter kann im Altbau rot gefärbt sein.

  • Starkstromanschlüssen können im Altbau wie folgt zugeordnet sein: L1 schwarz, L2 rot, L3 blau und der PE (PEN) grau.

Eine veraltete Elektroinstallation kann für die Bewohner schnell zur Gefahr werden. Wenn Sie die Elektroleitungen modernisieren möchten, lassen Sie die Arbeiten an der Elektroinstallation nur von Elektrofachkräften durchführen, da Fehler fatalen Folgen haben können.

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