Blitzableiter: Pflicht oder einfach nur sinnvoll?

Bei Gewittern mit Blitzen kann der Blitzableiter großen Schaden vom Haus abwenden und so auch Gefahren für dessen Bewohner vorbeugen. Somit ist der Blitzableiter effektiver Schutz vor Blitzeinschlägen und deren Folgen. Er ist allerdings nicht allein für diesen Effekt zuständig. Eine Blitzschutzanlage kann auch im Versicherungsfall ein Argument für Sie sein. Unser Ratgeber sagt, wann Blitzableiter Pflicht sind, wie sinnvoll sie sind und welche Versicherung im Schadensfall zahlt.

Blitzableiter-Pflicht

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Blitzableiter?

Dazu zunächst einmal zur eigentlichen Funktion des Blitzableiters. Es handelt sich hierbei um einen knapp 1 cm dicken Draht aus Metall, der in den Himmel ragt. Von dort aus führt er einen einschlagenden Blitz in eine ebenfalls metallene Leitung, welche an der Hausfassade befestigt ist. Die elektrische Spannung des Blitzes wird entlang der Leitung bis ins Erdreich geleitet. Dort ist die Leitung in Betonfundament eingebettet. Der Blitz wird bei diesem Vorgang sozusagen „geerdet“, also entladen.

Ob an Ihrem Gebäude ein Blitzableiter installiert ist, können Sie übrigens ganz leicht überprüfen. Verläuft entlang des Dachfirsts ein Draht oder ist am Kamin ein Metallgestänge befestigt, von dem aus ein Draht am Haus nach unten verläuft, dann können Sie davon ausgehen, dass Ihr Gebäude mit einer Blitzschutzanlage ausgestattet ist.

Was-ist-ein-Blitzableiter

Blitzschutzanlage ist mehr als Blitzableiter

Beim Begriff Blitzschutzanlage schwingt schon mit, dass dazu nicht allein der Blitzableiter gehört. Er gehört zur sogenannten äußeren Blitzschutzanlage, aber eine Blitzschutzanlage besteht auch noch aus einer inneren Blitzschutzanlage. Sie ist dreistufig (Grob-, Mittel- und Feinschutz) und sorgt dafür, dass bei Blitzeinschlag keine Überspannungsschäden entstehen – schließlich fließen bei einem Einschlag statt der üblichen 230 V mehrere Tausend Volt durch die Leitungen. Auch bei Blitzen, die nicht direkt in Ihr Haus einschlagen, können solche Überspannungsschäden vorkommen. Das gilt für einen Umkreis von etwa 1,5 km – Hier kann der Blitzableiter natürlich nichts ausrichten.

Sind Blitzableiter Pflicht?

Auch ist der Blitzableiter nicht Pflicht für alle Gebäude. Erst, wenn Gebäude mehr als 20 Meter hoch sind, ist der Blitzableiter Pflicht in Deutschland. Für kleinere, normale Ein- oder Zweifamilienhäuser besteht keine Pflicht zum Blitzableiter, aber lohnenswert ist er auf jeden Fall. Denn der Blitzableiter kann unter Umständen ein wichtiger Faktor im Zusammenhang mit Ihrer Versicherung werden, wenn Sie nach einem Schaden durch Blitzeinschlag mit ihr in Kontakt treten.

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Übernimmt die Versicherung Blitzschäden?

Was zahlt die Versicherung, wenn Sie keinen Blitzableiter haben? Das kommt darauf an, welche Art Schaden entsteht und wo der Blitz eingeschlagen hat. Einerseits kann der Blitz das Dach, den Schornstein oder den Dachboden beschädigen. Solche direkten Folgen sind grundsätzlich von jeder guten Hausratversicherung abgedeckt. Anders sieht es bei den Überspannungsschäden aus, die nur bis zu einer Obergrenze oder – je nach Versicherung – gar nicht gezahlt werden.

Wenn Sie eine Blitzschutzanlage haben, ist das für Sie ohnehin kein Problem. Wenn nicht, übernimmt die Hausrat- oder Gebäudeversicherung solche Überspannungsschäden nicht, sofern nicht eine entsprechende Zusatzversicherung oder -Klausel abgeschlossen wurde, die gegen solche Schäden absichert, denn in der grundlegenden Hausratversicherung sind Überspannungsschäden nicht mit inbegriffen.

Äußerer und innerer Blitzschutz

Der Blitzableiter schützt Ihr Haus und die Menschen, die darin wohnen, allerdings nicht die technischen Geräte. Wenn Sie zusätzlich Ihre elektronischen Geräte vor Blitzeinschläge schützen wollen, sollten Sie in den inneren Blitzschutz investieren.

Beim Blitzschutz gibt es zwei Arten. Zum äußeren Blitzschutz gehört alles, was verhindern soll, dass ein Blitz in das Innere eines Gebäudes einschlägt. Der innere Blitzschutz soll einzelne Bauteile und Geräte im Haus vor den Auswirkungen des Blitzeinschlages schützen. So eine Schutzvorrichtung kann in der Stromverteilung im Haus eingebaut werden oder direkt vor dem Gerät wie dem PC oder Fernseher. Dieser Blitzschutz verhindert Überspannungsschäden an Ihren elektronischen Geräten und Kabelbrände. Die Kosten für einen inneren Blitzschutz belaufen sich auf ca. 1.000 Euro.

Blitzschutz

Gewitter in Deutschland

Bestimmte Regionen in Deutschland werden häufiger von Gewittern heimgesucht als andere. Die meisten Gewitter finden in den Monaten Mai bis September statt. In Süddeutschland gibt es insgesamt häufiger Gewitter und Blitzeinschläge als im Norden von Deutschland. Besonders in gefährdeten Regionen ist es sinnvoll, Blitzschutz zu installieren.

Ist der Blitzableiter sinnvoll?

Die Frage, ob die Versicherung für Ihre Blitzschäden aufkommt, stellt sich Ihnen ohnehin nur sehr unwahrscheinlich, wenn Sie einen Blitzableiter installiert haben. Der und die innere Blitzschutzanlage sorgen dafür, dass die Elektro-Ladungen aus dem Himmel sicher vom Haus und der darin befindlichen Elektroinstallation ferngehalten und sicher in die Erde umgeleitet werden. Jährlich gibt es Hunderttausende von Versicherungsschäden durch Blitzeinschläge, bei denen Schäden von mehreren Hundert Millionen Euro gedeckt werden. Von daher lautet unser Plädoyer: Der Blitzableiter ist auf jeden Fall sinnvoll! Fragen Sie bei einem erfahrenen Elektriker nach einem passenden Blitzschutz für Ihr Zuhause. Was Sie das kostet, sehen Sie in unserem Blitzableiter Kosten Preisvergleich.

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