Lohnen sich Batteriespeicher? – Alle Vor- und Nachteile

Batteriespeicher bzw. Stromspeicher gehören zu den wichtigsten Zubehörteilen einer modernen Photovoltaikanlage. Neben den Kollektoren und einer fachmännischen Elektroinstallation einer jeden Solaranlage geht es schließlich und immer mehr Menschen auch um die Speicherung des Sonnenstroms. Und da kommt der Batteriespeicher in der Photovoltaik ins Spiel. Noch sind sie längst nicht so weit verbreitet wie die PV-Anlagen selbst, doch Batteriespeicher werden voraussichtlich mit den kommenden Jahren deutlich an Absatz gewinnen. Woher diese Annahme kommt und welcher der richtige Batteriespeicher für Sie ist, erklärt unser 11880.com-Elektriker-Ratgeber.

Batteriespeicher

Inhaltsverzeichnis

Batteriespeicher stark im Kommen

Aller Anfang ist schwer: Im Jahr 2013 gab es deutschlandweit in Privathaushalten nur rund 5.000 Batteriespeicher. 10 Jahre später sieht die Welt schon ganz anders aus, denn mittlerweile gibt es ganze 627.000 Batteriespeicher (Stand Anfang 2023), Tendenz steigend. Inzwischen werden sogar mehr als zwei Drittel aller neu installierten Photovoltaikanlagen direkt mit einem Batteriespeicher ausgestattet. Der Trend zur Solarstromspeicherung hat jedoch nicht nur Privathaushalte, sondern auch Unternehmen erreicht. Mittlerweile verfügen rund 10.000 Unternehmen in Deutschland über einen Stromspeicher.

Batteriespeicher: Vorteile & Nachteile

Und das hat seine guten Gründe, denn Stromspeicher haben einige Vorteile, wie etwa die größere Flexibilität. Trotzdem sollte man sich auch der Nachteile bewusst sein, weshalb wir im Folgenden die Vor- und Nachteile eines Batteriespeichers in Augenschein nehmen:

Vorteile von Batteriespeichern

  • Unabhängigkeit vom Stromnetz: Der große Vorteil eines Batteriespeichers ist die Unabhängigkeit vom Stromnetz. Damit steht jederzeit umweltfreundlicher Strom zur Verfügung, womit die Versorgungssicherheit auch bei Stürmen und flächendeckenden Stromausfällen gewährleistet ist.
  • Kostenersparnis: Dank des erhöhten Eigenverbrauchs kann der Bezug von teurem Netzstrom reduziert werden, was zu einer langfristigen Kosteneinsparung führt.
  • Umweltfreundlichkeit: Durch die Maximierung des Eigenverbrauchs wird der Anteil erneuerbarer Energien im eigenen Haushalt erhöht und somit der CO2-Fußabdruck reduziert.
  • Kompatibilität: Der Batteriespeicher lässt sich mit verschiedenen erneuerbaren Energien kombinieren, wie etwa mit PV-Anlagen oder Kleinwindkraftanlagen. Auch die Versorgung einer Wallbox ist sinnvoll.

Nachteile von Batteriespeichern:

  • Hohe Anschaffungskosten: Batteriespeicher sind noch vergleichsweise teuer in der Anschaffung, obwohl die Preise in den letzten Jahren gesunken sind. Etwa 1.000 € pro kWh sollten Sie bei der Investition in einen Batteriespeicher einplanen.
  • Begrenzte Kapazität: Die Kapazität von Batteriespeichern ist begrenzt, sodass sie möglicherweise nicht den gesamten Strombedarf eines Haushalts abdecken können.
  • Wartung und Lebensdauer: Batterien unterliegen einer begrenzten Lebensdauer und müssen regelmäßig gewartet und eventuell ausgetauscht werden, was zusätzliche Kosten verursachen kann.
  • Platzbedarf: Batteriespeicher benötigen physischen Platz und müssen entsprechend im Haus oder im Außenbereich installiert werden.

Stromspeicher Kosten sinken

Das Speichern von Strom mithilfe einer Batterie kostet zwischen 3.000 und 15.000 Euro. Die große Preisspanne lässt sich durch die verschiedenen Speicherkapazitäten erklären. In unserem Preisvergleich Stromspeicher Kosten gehen wir näher auf die Preisgestaltung ein, während wir in unserem Ratgeberbeitrag Stromspeicher Förderung auf die Förderungsmöglichkeiten eingehen.

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Welcher ist der richtige Batteriespeicher?

Wenn Sie dann schließlich vor der Auswahl Ihres Batteriespeichers stehen, stehen Ihnen damit auch die zentralen Fragen rund um den Batteriespeicher ins Haus: Welche Batterie-Technik auswählen? Welche Größe auswählen? Welche Geräte sind zuverlässig und sicher? Wir helfen Ihnen, diese Fragen rund um den Batteriespeicher für sich zu beantworten.

Wie groß muss der Batteriespeicher sein?

Es ist durchaus anzuraten, den Batteriespeicher von der Größe her an die Leistung Ihrer PV-Anlage anzupassen. Für Privatnutzer sind Batteriegrößen von 2 bis 3 kWh pro 1.000 kWh Jahresstromverbrauch geeignet, doch letztendlich kommt es immer auf die Größe der PV-Anlage an und wie viel Strom Sie selbst nutzen möchten. Je mehr Strom Sie selbst zur Verfügung haben möchten oder außerhalb der Tageslichtzeiten benötigen, desto eher lohnt sich die Investition in einen entsprechend großen Batteriespeicher.

Als Faustregel gilt, dass Sie mit einer PV-Anlage min. 50 % Ihres jährlichen Stromverbrauchs abdecken sollten, bevor Sie über den Erwerb eines Batteriespeichers nachdenken. Erst dann lohnt es sich finanziell für Sie, den Strom gezielt zu speichern. Mit einem Batteriespeicher können Sie Ihren Autarkiegrad (=Anteil des selbstgenutzten Stroms am Gesamtverbrauch) sogar auf 60 bis 70 %  erhöhen!

Batteriespeicher-Berechnung: Bei einem Stromverbrauch von 1.000 Kilowattstunden sollten Sie über eine PV-Anlage mit 1 Kilowatt Leistung verfügen. Der Batteriespeicher liegt in dem Fall idealerweise bei 0,7 kWh. In der Praxis liegt der Verbrauch jedoch deutlich höher. Benötigen Sie also beispielsweise einen Batteriespeicher, um einen Stromverbrauch von 3.000 kWh abzudecken, sollten Sie zu einer PV-Anlage mit 3 Kilowatt Leistung und einem Speicher von 2,1 kWh greifen.

Falls Sie sich noch nicht sicher sind, kann Ihnen jedoch ein Elektriker in Ihrer Nähe beratend zur Seite stehen und die perfekte Größe des Batteriespeichers berechnen. Bei einem zu kleinen Batteriespeicher müssen Sie Strom ins Netz einspeisen, wovon Sie heutzutage kaum noch etwas haben. Ist der Batteriespeicher zu groß, wird seine volle Kapazität nicht ausgenutzt und ist damit schlichtweg zu teuer. Je exakter die Berechnung ist, desto kosteneffizienter fällt der Batteriespeicher also aus.

Woraus besteht die Speichertechnik?

Doch nicht nur die Größe ist entscheidend, auch die Speichertechnik ist es. Blei-Batteriespeicher wurden bis zum Jahr 2015 fast vollkommen vom Markt verdrängt, da sie gegenüber Lithium-Ionen-Akkus einige entscheidende Nachteile aufweisen, wie zum Beispiel die geringere Lebenszeit, gemessen in Ladezyklen. Hier liegt der Lithium-Ionen-Akku mit 5.000-8.000 zu ca. 3.000 deutlich vorn. Auch im Entladepotenzial liegen Lithium-Ionen-Akkus deutlich vor Bleispeichern.

Mittlerweile sind ca. 98 % aller Batteriespeicher mit Lithium-Ionen-Technologie ausgestattet, allen voran LiFePO4-Batterien. Sie bestehen aus Lithium-Eisenphosphat und haben einen Marktanteil von fast 70 %.

In Zukunft könnten jedoch Speicheralternativen auf den Markt kommen, die der Lithium-Batterie ebenbürtig werden könnten, darunter Natrium-Ionen- und Natrium-Nickelchlorid-Batterien. Noch kämpfen diese Alternativen allerdings mit hohen Speicherverlusten, weshalb der Goldstandard für Stromspeicherung vorerst Lithium-Batterien bleiben. 

Batteriespeicher-PV

Speicherpass ausstellen lassen

Von der relativ kleinen Batterie im privaten Einfamilienhaus bis zum Groß-Akku in kleinen oder mittelständischen Unternehmen — mit guten, geprüften Qualitätsprodukten sind Sie auf der sicheren Seite. Noch einen Schritt weiter können Sie gehen, indem Sie sich für Ihre Photovoltaikanlage und Ihren Batteriespeicher einen Anlagen-, bzw. Speicherpass ausstellen lassen. Der Speicherpass dient dazu, Transparenz und Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Speicherlösungen zu gewährleisten. Er informiert über die Kapazität des Speichers, die maximale Lade- und Entladerate, die Lebensdauer, die Effizienz und andere wichtige technische Informationen. Der Elektriker prüft dabei alle wichtigen Kriterien rund um Ihren Batteriespeicher. Das schafft Sicherheit, wirkt sich bei späteren Reparaturen positiv aus und natürlich auch bei eventuellen Garantieansprüchen.

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