Außensteckdosen: Welches Modell für welchen Zweck?

Außensteckdosen unterliegen einem Problem, das man im Innenraum auch aus Feuchträumen, sprich Badezimmern, kennt. Denn Außensteckdosen können, sofern sie nicht durch ein Gehäuse oder eine ausreichende Überdachung wassergeschützt sind, mit Feuchtigkeit in Berührung kommen. Diese Feuchtigkeit kann Ihnen und Ihrer Elektroinstallation echte Schwierigkeiten bereiten. Nicht nur für Ihre Geräte, sondern auch für Ihre Sicherheit.

Das weiß auch der Elektriker, weswegen er für diese Bereiche im Freien nur spezielle Außensteckdosen einsetzt. Was dabei beachtet werden muss und welche IP Schutzklassen sowie Steckdosenmodelle sich am besten für den Außeneinsatz eignen, erfahren Sie hier.

Aussensteckdose

Inhaltsverzeichnis

Welche IP Schutzklasse eignet sich für Außensteckdosen?

Im Freien geht es manchmal recht ruppig zu: Es regnet oder der Rasensprinkler ist an, es fliegt Erde oder Sand umher, vielleicht stößt man auch mal mit einem Gartengerät an die Gartensteckdose. Auf solche Szenarien müssen Außensteckdosen vorbereitet sein, weswegen sie auch mit speziellen Schutzgehäusen ausgestattet sind. Die Schutzart wird in extra dafür geschaffenen Schutzklassen definiert. Die Schreibweise IP (für international protection), plus zwei Ziffern besagt, wie gut ein bestimmtes elektrisches Betriebsmittel gegen eindringenden Schmutz und Wasser geschützt ist – die IP Schutzklassen gelten nicht nur für Außensteckdosen, sondern generell für elektrische Betriebsmittel.

Für Außensteckdosen, die ganz im Freien liegen, sollte jedenfalls mindestens die IP Schutzklasse 44 verwendet werden. Dann nämlich ist die Außensteckdose gegen allseitiges Spritzwasser geschützt, also etwa Regen, Gartenschlauch, Sprinkler oder spritzendes Poolwasser. Auch gegen feste Fremdkörper von einem Durchmesser ab 1 mm ist die Gartensteckdose geschützt, also etwa gegen Sandkörner, Erde, Äste und Zweige oder auch Werkzeuge.

In einigen Fällen kann es jedoch erforderlich sein, auf „höhere“ Schutzklassen zurückzugreifen, sprich IP 6 oder 7. Diese schützen auch vor Starkregen zuverlässig. Welche weiteren Schutzklassen es gibt, erfahren Sie in unserem Beitrag Was bedeuten die IP Schutzklassen?

Arten von Außensteckdosen für Garten und Co.

In der Regel sind alle Außensteckdosen mit Deckeln versehen und gewährleisten damit schon mal einen gewissen Grundschutz. Je nachdem, wo sie angebracht werden, reicht aber ein Deckel allein nicht aus und ein spezielles IP-Schutzgehäuse ist zusätzlich erforderlich. Das kann zum Beispiel bei Energieverteilern im Garten sein. Sie können entweder über unterirdische Leitungen fest im Garten angebracht sein, können aber auch mit Erdspieß und überirdischem Kabel verwendet werden. Andere Außensteckdosen werden als Poller fest verbaut oder direkt in die Außenfassade eingebracht.

Besonders beliebt sind sogenannte Energiesäulen, die direkt aus mehreren Steckdosen bestehen und somit gleichzeitig Strom für mehrere Geräte bereitstellen können. Planen Sie lieber vorab großzügig genug Steckdosen an wichtigen Standorten ein, wie etwa neben der Terrasse, am Teich oder neben dem Gartenhäuschen.

Fehlerstromschutzschalter

Wenn eine Leitung beschädigt wird oder mit der Zeit marode wird, kann es vorkommen, dass ein Teil des Stroms ins umliegende Erdreich abfließt. Gerade im Außenbereich kann es durch unvorhergesehene Ereignisse (z. B. umfallende Bäume) und widrige Wetterbedingungen dazu kommen, dass Leitungen beschädigt werden.

Der Fehlerstromschutzschalter, auch FI-Schalter genannt, erkennt solche Fehlströme und verursacht einen sofortigen Kurzschluss. Dieser Vorgang wird schon bei Fehlströmen von 10mA ausgelöst und geschieht in wenigen Millisekunden. Damit wird der Stromkreis unterbrochen und Stromschläge sicher verhindert.

Bei der Installation der Gartensteckdose sollte der FI-Schalter daher nicht vergessen werden! Die Installation sollte jedoch von einem Fachmann übernommen werden, um die Funktionalität des FI-Schalters zu gewährleisten.

Aussensteckdose Garten

Steinoptik und Zeitschaltuhr

Nun sind Außensteckdosen optisch nicht jedermanns Sache im Garten, Strom brauchen Sie aber trotzdem dann und wann für Ihre Gartenarbeit oder den Gartenteich. Hier haben findige Hersteller von Außensteckdosen die perfekte Lösung gefunden: Außensteckdosen in Steinoptik. Die Steinsteckdose vereint das Nötige mit dem Nützlichen und packen die Außensteckdosen in Gehäuse, die sich dank ihrer Steinoptik perfekt in die natürliche Gartenumgebung einfügen. Mit einer Zeitschaltuhr an der Außensteckdose sparen Sie sich zudem das tägliche Ein- und Ausschalten, halten den Stromverbrauch im Rahmen und das bei manchen Exemplaren sogar mit Dämmerlichtschalter. Die Gartensteckdose kann außerdem einen Bewegungsmelder enthalten, um z. B. Wegeleuchten einzuschalten.

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Was können Außensteckdosen kosten?

Selbst solche optisch anpassbaren und elektronisch intelligent agierenden Außensteckdosen sind nicht zu teuer und schon zwischen 30 und 50 Euro erhältlich. Die einfacheren und auch flexiblen Varianten mit dem Erdspieß und intelligenter Elektronik können Sie auch schon deutlich unter 20 € bekommen. Und zusätzliche Kosten für die Elektroinstallation bleiben Ihnen beim Erdspieß zudem erspart.

Außensteckdose anschließen

Damit die Stromversorgung einwandfrei funktioniert, sollte die Außensteckdose nicht zu weit vom Gebäude entfernt sein. Beachten Sie beim Außensteckdose anschließen auch die Entfernung zu Lampen, Gartengeräten etc. und den Standort, der möglichst wenig windig oder nass sein sollte. Mit der entsprechenden IP Schutzklasse ist aber auch das kein großes Hindernis.

Mindestens ebenso wichtig für die Sicherheit ist das richtige Kabel, nämlich ein Erdkabel. Dieses sollte über eine gute Isolierung verfügen und für die Verwendung im Freien zugelassen sein. Die korrekte Kabelbezeichnung, nämlich NYY-J, finden Sie direkt auf dem Kabel. Lassen Sie das Erdkabel am besten innerhalb eines PVC-Leerrohrs verlegen. Das hat den Vorteil, dass es geschützt ist und bei Bedarf leichter ausgewechselt werden kann. Zudem lässt sich jederzeit ein weiteres Kabel darin verlegen, ohne erneut umständlich graben zu müssen. Alle weiteren Anforderungen sind in der DIN VDE 0100-410 aufgeführt.

Vor allem Außensteckdosen sollten jedoch vom Elektriker angeschlossen werden, da jeder Fehler während der Installation potenziell gefährlich werden kann. Darüber hinaus ist das Außensteckdose anschließen mit einiger Arbeit verbunden, da das Kabel etwa 60 cm tief innerhalb eines Rohrs vergraben werden muss. Je nach Kabellänge kann dabei einiges an zusätzlicher Arbeit entstehen. Eine überirdische Kabelinstallation ist zwar ebenfalls möglich, aber mit einigen Nachteilen verbunden, wie etwa eine verschlechterte Optik, das umständliche Umgehen von Hindernissen und eine größere Gefahr der Kabelbeschädigung (Kabel muss z. B. UV-beständig sein). Auch bei dieser Installationsart ist der Elektriker die beste Wahl.

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